Wie unsichtbar...

Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich Geschehen nur beobachte und mich selber ganz von ihnen ausschließe.
Ich befinde mich an irgendeinem Ort, sei es in der Schule, bei jemandem Zuhause oder bei einem Stadtbummel, und betrachte alles nur, schaue mir die Umgebung genau an, vor allem die Menschen – wie sie reden, was sie sagen, wie sich bewegen, gestikulieren oder wie sie sich verhalten.
Dabei merke ich selber gar nicht mehr, dass ich ja auch da bin und sie mich auch sehen und wahrnehmen können (und mich bestimmt für verrückt halten). Ich fühle mich als Außenstehende, wie der Leser eines Buchs, der eine Perspektive von oben besitzt.
Manchmal kann ich einfach nur da sein und zuschauen, während ich mich aber selber von allem distanziere, mich selbst gar nicht mehr als für die anderen Anwesende wahrnehme.
Als ob ich unsichtbar wäre…
Uta-Traveller - 29. Feb, 19:58

Eine spannende Situation, oder? Wenn man beobachtet, lauscht, aufnimmt.
Und ich glaube, oft wird man auf diese Weise wirklich wie unsichtbar. Man nimmt sich so sehr zurück, dass man nicht mehr auffällt.

Liebe Grüße
Uta

sophilina - 1. Mär, 11:37

Da ich im Schreiben nicht so geübt bin, fiel es mir schwer, diese Situation gut zu beschreiben. Ich erlebe das immer wieder, aber ich weiß nicht, wie man es in Worte fassen soll.
Na ja, offensichtlich ist es ja halbwegs verständlich...

Gruß, Sophilina

schmollfisch - 2. Mär, 11:20

Dann bist du

wie ein stiller Hase ....

sophilina - 2. Mär, 11:37

Ja, die Ähnlichkeit mit diesem Text war mir auch bewusst
Er passt ja auch gut zu unserem Buch ;).
Nur wollte ich gerne den Aspekt des Sich-selber-kaum-mehr-wahrnehmen noch reinbringen, dass man selber das Gefühl hat, nicht zu dem Geschehen dazuzugehören.
Ansonsten ist es eigentlich genau das Erlebnis vom "Stillen Hasen".
sumuze - 3. Mär, 10:54

Unsichtbarkeit, glaube ich,

geht nicht wirklich.

Ich fühle mich oft ähnlich 'unsichtbar', denke jedoch eher, daß ich mich dann einer Situation, einer Handlung, Menschen und ihren Erwartungen an das, was ich tue und sage und was ich wiederum von ihnen erwarte, sehr extrem angepaßt habe. Bis hin zu einem Gefühl der eigenen Ohnmacht - trotz Fähigkeit, das alles genau zu beobachten.

Umgekehrt macht es dich 'sichtbarer', wenn du das, was andere Menschen von dir erwarten, durchkreuzt. Sie zwingst, über dich zu stolpern statt unbehindert über dich hinweggehen zu können. Womit dann leider oft deine präzise Beobachtung hinter den Lärm deines Eingreifens zurück tritt.

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